RLB Kunstpreis 2022

Den Hauptpreis verlieh die Jury an Anna-Maria Bogner (1984 in Schwaz, lebt in Düsseldorf). Die beiden Förderpreise gingen an Helena Lea Manhartsberger (1987 in Innsbruck, lebt in Wien) und Maria Walcher (1984 in Brixen, lebt in Innsbruck).

Die mit dem Hauptpreis verbundene Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum fand unter dem Titel „Anna-Maria Bogner. ERGO“ vom 7. Juli bis 29. Oktober 2023 statt.

Jury

Rosanna Dematté

Kuratorin, Moderne Sammlungen, Tiroler Landesmuseen, Innsbruck

Roman Grabner

Kurator, Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum

Silvia Höller

Leiterin, Kunstbrücke, Innsbruck

Walter Moser

Leitung, Sammlung Fotografie, Albertina Wien

Andrei Siclodi

Programm- und Geschäftsleiter, Künstlerhaus Büchsenhausen, Innsbruck
Hauptpreis

Anna-Maria Bogner

Anna-Maria Bogner setzt sich in ihrer Arbeit seit Jahren konsequent mit den Bedingungen unserer Raumwahrnehmung und den Parametern der Raumkonstituierung auseinander. Mit minimalen Mitteln entwirft sie Raumsituationen und Raumsuggestionen, die uns irritieren, sensibilisieren und ein Nachdenken über unser Verhältnis zum jeweiligen Ort initiieren. Die für ihr Schaffen elementare Linie wird in den Raum gespannt, auf Papier gezeichnet und aus Fotos herausgekratzt. Bogners Werk zeichnet sich durch einen hohen Grad an Präzision aus und hat die Jury sowohl durch seine inhaltliche Komplexität wie auch durch seine sinnliche Qualität überzeugt. Das Nachdenken der Künstlerin über das Wesen des Raums, über die Konstruktion von natürlichen, sozialen und digitalen Räumen und die Interaktion des Menschen mit ihnen, macht ihr Werk zugleich hochaktuell und zeitlos (Jurybegründung).

Förderpreise

Helena Lea Manhartsberger

Helena Lea Manhartsberger widmet sich in ihren medienreflexiven Dokumentarfotos sozialpolitischen Entwicklungen sowie Fragen der Sexualität und Identität. Der aktuelle Krieg in der Ukraine ist in ihren – zumeist über längere Zeiträume verfolgten – Projekten ebenso Thema wie die Demokratiebewegung im Sudan und die Auswirkungen der pandemiebedingten Lockdowns auf Sexarbeiter:innen. Besonders beeindruckte die Jury Manhartsbergers gekonntes Unterlaufen stereotyper Darstellungen, indem sie die vermeintliche Objektivität der Fotografie und ihre eigene Rolle als Fotografin bei der Bildproduktion kritisch hinterfragt. So bezieht sie die von ihr fotografierten Menschen durch kollaborative Strategien – etwa in Form von Talks oder Videokommentaren – mit ein und räumt damit differenzierten Perspektiven und vielfältigen Stimmen Platz ein (Jurybegründung).

Maria Walcher

Maria Walcher greift in ihren meist dreidimensionalen, multimedial-räumlichen Arbeiten aktuelle gesellschaftspolitische wie auch tabuisierte und sensible Themen auf und bindet diese in kommunikative, oft partizipativ angelegte Prozesse ein. So gelingt es ihr, mit den Mitteln der Kunst Auseinandersetzungen anzustoßen. Die Performativität, die sowohl den installativen wie auch den dezidiert handlungsbasierten Arbeiten eingeschrieben ist, verbindet die Künstlerin immer wieder mit historischem Wissen, das sie aktiv einsetzt und zugleich hinterfragt. Aus diesem Spannungsfeld speist sich eine spezifische Qualität ihrer Arbeiten, die über alle unterschiedlichen Medien hinweg konstant bleibt und sich als eine Ethik des inklusiven künstlerischen Handelns beschreiben ließe. Der konsequente künstlerische Weg, den Maria Walcher seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt beschreitet, hat die Jury besonders überzeugt.

Öffnungszeiten

Die Kunstbrücke öffnet
im April 2026.

Haupteingang

Adamgasse im RAIQA
Raiffeisenplatz 1
6020 Innsbruck
Wegbeschreibung

Kostenfrei

Der Eintritt sowie alle
Veranstaltungen sind kostenlos.

Barrierefrei

Die Kunstbrücke ist
barrierefrei zugänglich.

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