RLB Kunstpreis 2020

Oliver Laric (1981 Innsbruck, lebt in Berlin) wurde mit dem Hauptpreis in der Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Die beiden Förderpreise dotiert mit jeweils 4.000 Euro erhielten Alexandra Kontriner (1980 Lienz, lebt in Wien) und Gregor Sailer (1980 Schwaz, lebt in Vomp). Zusätzlich erhielten alle neun von der Jury ausgewählten Ausstellungsteilnehmer:innen in der RLB Kunstbrücke, einen Corona-Förderbeitrag in der Höhe von jeweils 1.000 Euro.

Die mit dem Hauptpreis verbundene Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum von Oliver Laric fand vom 03.09. bis 07.11. 2021 statt.

Jury

Silvia Höller

Leiterin, Kunstbrücke, Innsbruck

Verena Konrad

Kunsthistorikerin, Dornbirn

Günther Oberhollenzer

Kurator, Landesgalerie Niederösterreich, Krems

Tanja Skorepa

Leiterin, STRABAG Kunstforum, Wien

Florian Waldvogel

Kustos, Moderne Sammlung Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck

Ausstellung

Markus Bacher, Veronika Beringer, Marie Blum, Maria Köfler, Alexandra Kontriner, Vanja Krajnc, Oliver Laric, Ilona Rainer-Pranter, Gregor Sailer, Patrick Roman Scherer, Martin Schlögl, Benjamin Zanon

Hauptpreis

Oliver Laric

Die Jury überzeugte, wie sich Oliver Laric mit Werken unterschiedlichster Epochen, ob Antike oder Gegenwart, auseinandersetzt, diese durch digitale Mittel umformt, verzerrt und neu inszeniert. Original, Kopie und Autorenschaft werden infrage gestellt und subversiv wie ironisch gebrochen. Einerseits schafft Laric mit einem aufwendigen 3D-Modellierungsprozess eigenwillige Skulpturen, andererseits lässt er etwa in der Medienarbeit Untitled (2014–18) bekannte Figuren der Comicwelt mittels fließender Übergänge eine ständige Metamorphose durchlaufen. So bieten seine Arbeiten immer wieder andere Verweise auf verschiedene künstlerische Darstellungsformen und eröffnen, etwa durch neue Materialien und Bearbeitungsverfahren, ungewohnte Perspektiven. Auch Larics gesellschaftspolitischer Ansatz, museale Skulpturen als 3D-Scans online zur Verfügung zu stellen und somit die künstlerische Praxis auf Prozesse, offene Systeme und demokratische Zirkulation zu übertragen, begeisterte die Jury.

Oliver LaricUntitled, 2014 – 20184K Video
Oliver LaricUntitled, 2014
Oliver LaricUntitled, 2014 – 2018
Oliver LaricUntitled, 2014 – 2018
Förderpreise

Alexandra Kontriner

Die Sehnsucht nach Ordnung, nach einem möglichst genauen Ergründen der Natur kennzeichnet Alexandra Kontriners Werk. Insekten, Vögel und neuerdings auch Pflanzen bringt die Künstlerin in detailgetreuen wie fragil-sinnlichen Zeichnungen mit Bleistift und Aquarell zu Papier. Gleich einem wissenschaftlichen Projekt sammelt, recherchiert sowie protokolliert sie die Fundobjekte und präsentiert diese mit hohem zeichnerischem Aufwand und beeindruckender haptischer Wirkung. Dabei reflektiert sie bewusst auch aktuelle Fragestellungen – wie jene nach der biologischen Vielfalt, dem sensiblen Gleichgewicht von Ökosystemen oder dem akuten Insekten- und Pflanzensterben durch menschliche Einflüsse auf die Umwelt (Jurybegründung).

Alexandra KontrinerEiche, 2019Aquarell auf Papier, 19 × 29.6 cm

Gregor Sailer

Mit dokumentarisch-nüchternem Blick erforscht Gregor Sailer in The Polar Silk Road politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen in der Arktis. Dieses 2019 begonnene, äußerst aufwendige fotografische Rechercheprojekt zeigt in der ersten Etappe Forschungseinrichtungen, Militärbasen sowie Bohranlagen im Kontext einer lebensfeindlichen Landschaft in Grönland. Seit Jahren befasst sich Sailer an geografisch abgelegenen und aufgrund von offiziellen Bestimmungen kaum zugänglichen Orten mit architektonischen Spuren der Zivilisation. Wie in den früheren Werkserien Closed Cities mit abgeriegelten Siedlungen und The Potemkin Village mit erbauten Trugbildern zeigt er in sich geschlossene Welten und nimmt damit Bezug auf kritische Entwicklungen der Gegenwart (Jurybegründung).

Gregor SailerEastGRIP, Northeast Greenland Ice Sheet, Ice Core Project, 2019C-Print, 50 × 40 cm
Gregor SailerEastGRIP, Northeast Greenland Ice Sheet, Ice Core Project, 2019C-Print, 50 × 40 cm
Öffnungszeiten

Die Kunstbrücke öffnet
im April 2026.

Haupteingang

Adamgasse im RAIQA
Raiffeisenplatz 1
6020 Innsbruck
Wegbeschreibung

Kostenfrei

Der Eintritt sowie alle
Veranstaltungen sind kostenlos.

Barrierefrei

Die Kunstbrücke ist
barrierefrei zugänglich.

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